NOW, I AM DEAD (2018)Kurzfilm Philipp Bergmann und Isabel BredenbrökerPremiere 29.11.2018 Museum Giersch Frankfurt am Main
Konzept/Umsetzung, Kamera, Produktion, Regie: Philipp BergmannKonzept/Umsetzung, Recherche: Isabel BredenbrökerText: Isabel BredenbrökerSchnitt: Viki AlexanderPost Production & Colour Grading: Jacopo FalsettaSound Design: Giacomo Gianetta
In Peki, Ghana, ist der Tod der wichtigste Moment im Leben eines Menschen. Er ist ein öffentliches Ereignis, das jedes zweite Wochenende in genau festgeschriebenen Vorgängen zelebriert wird. Im Gegensatz zum westlichen Verständnis eines toten Körpers, der schnell aus der Aufmerksamkeit verschwinden soll, ist der Umgang mit einer verstorbenen Person in Peki ein langfristiger, öffentlicher Prozess. Tote werden fotografiert, ausgestellt, über Monate oder gar Jahre im Kühlhaus aufbewahrt. Sie werden in regelmäßigen Abständen besucht, neu eingekleidet und ihnen werden Geschichten erzählt. In der Arbeit wollten die Anthropologin Isabel Bredenbröker und der Regisseur Philipp Bergmann dieses ganz andere Verhältnis zum Tod verstehen. Zwei Tage nach ihrer Ankunft verstarb ein Familienmitglied der beiden in Deutschland. Die daraus entstandene tragisch-komische Situation wurde zum Leitfaden für die weitere Arbeit vor Ort. "Die Videoarbeit „Now I am Dead“, welche in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Philipp Bergmann entstand, ist eine Reflektion über den Tod, die ethnografische Forschung und ein erdrückendes postkoloniales Erbe. Als Format eröffnet sie jedoch die Möglichkeit, durch künstlerisch-anthropologische Kollaboration dieser Problematik anders begegnen zu können."MITWIRKENDEFür Heinz Wilde (1919-2018)